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Heilpflanzen und Kräuter als Begleittherapie zur Myoreflex-Therapie oder die Wirkung der Myoreflextherapie auf Muskeln, Gelenke und Schmerzen unterstützen.
Zuerst eine kurze Erläuterung der Wirkweisen von Myoreflex-Therapie und Kräutern:
1. Myoreflextherapie
Die Myoreflextherapie setzt per Finger-Druckpunkt-Stimmulation einen Überreiz am Sehnen-Knochenansatz genau dort, wo die hohe Muskelspannung und Schmerz auf den Knochen und das Gelenk übertragen wird. Dieser Überreiz signalisiert dem ZNS über aufsteigende Nervenbahnen eine „Gefahr“ der Verletzung des Muskels, des Knochens und/oder des Gelenks. Als „Heilmaßnahme“ überträgt das ZNS über absteigende Nervenbahnen einen Impuls zur Spannungs- und Schmerzlösung im Muskel, Knochen und Gelenk. Der Muskel entspannt und die Zugkräfte auf den Knochen und das Gelenk lassen nach.
Der so mit der Myoreflextherapie behandelte Patient nimmt eine wohltuende Entspannung und Schmerzreduzierung im Körper sowohl auf der physischen als auch auf der psychischen Ebene wahr. Die Myoreflextherapie ist somit eine manuelle Behandlungsmethode zur Schmerzreduzierung und Muskelentspannung.
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2. Die Myoreflextherapie und Heilpflanzen, Pflanzenheilkunde und Phytotherapie
Eine hilfreiche Begleitbehandlung der Myoreflextherapie ist die Phytotherapie (Pflanzenheilkunde). Pflanzen sind die frühesten und mächtigsten organischen Lebewesen unserer Welt und tragen durch ihre sekundären Pflanzenstoffe seit Urzeiten dazu bei, dem Menschen und dem Körper auf dem Weg zur Genesung von Krankheiten und Funktionsstörungen zu unterstützen. Die Heilpflanzen können unter anderem begleitend eingesetzt werden bei Muskelverhärtungen, Bewegungseinschränkungen, Entzündungen, Schmerzen, Stoffwechselstörungen, Allergien, Unfällen, Unruhezuständen und Stress.
Die wichtigsten sekundären Pflanzenstoffe in Heilkräutern sind:
Ätherische Öle, wie z.B. von der Minze, Thymian, Rosmarin, Rose und Kamille wirken unterschiedlich entzündungshemmend, krampflösend, tonisierend, durchblutungsfördernd, antibakteriell und beruhigend. Aus den ätherischen Ölen werden hochkonzentrierte Tinkturen hergestellt und dürfen nur verdünnt in Wasser angewendet werden.
Bitterstoffe, die an ihrem bitteren Geschmack leicht zu erkennen sind. Sie regen die Produktion der Verdauungssäfte in Magen, Leber, Galle und Bauchspeicheldrüse an und fördern den Appetit und Stoffwechsel. Sie verbessern die Gefäßdurchblutung und regen den Kreislauf an.
Flavonoide sind Bestandteile, die in den oberirdischen Pflanzenteilen als Glykoside vorkommen. Sie stabilisieren die Gefäße und halten sie geschmeidig, hemmen Entzündungen, schützen das Gewebe vor schädlichen Einflüssen und wirken wie Hormone.
Kieselsäure ist ein unentbehrlicher Bestandteil von Haut, Haare, Nägeln und Bindegewebe und können zur Stärkung herangezogen werden.
Saponine sind pflanzliche Glykoside und zusammen mit Wasser ergeben sie einen Schaum, der schleimlösend bei Husten wirkt, harn- und schweißtreibende und hautreinigende Wirkung haben und Ödeme ausschwemmen.
Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente sind lebensnotwendig und sollten ausreichend und ausgewogen sein. Sie sind wichtig zum Aufbau von Bindegewebe, Knochen, Zähnen und aktivieren Stoffwechselprozesse.
Gerbstoffe, auch Tannine genannt, kommen in vielen verschiedenen Pflanzenteilen wie Blättern, Samen und Früchten vor und wirken zusammenziehend auf Schleimhäute, wirken antioxidativ, entzündungshemmend und blutdruckregulierend und stärken das Immunsystem.
Um die Wirkung der Myoreflextherapie zu unterstützen, werden an dieser Stelle einige Heilpflanzen vorgestellt und die Anwendung der Heilpflanzen beschrieben, die als adjuvante = begleitende Therapien wirken.
Bei Schulter-Schmerzen – Bewegungseinschränkungen – Entzündungen werden hier nachfolgend die Heilpflanzen beschrieben:
Die gleichen Prinzipien gelten auch für Schmerzen an der Hüfte (Hüftgelenke), Knie (Kniegelenke), Wirbelsäule (Wirbelgelenke), Hände- und Fingergelenke, Fuß- und Zehengelenke und werden weiter unten beschrieben.
Anwendungen der Heilpflanzen und Kräuter
am Beispiel
Schulter-Schmerzen – Bewegungseinschränkungen der Gelenke oder Entzündungen:
1. Das Kirschkernkissen
es wird im Herd bei 130 Grad für 10 Minuten erwärmt und dann auf die schmerzenden Schulterbereiche gelegt. Anders als bei der Wärmflasche geben die Kerne die Wärme nur langsam ab und haben zudem noch einen massierenden Effekt. Die langsame Abgabe der natürlichen Wärme ist sehr wohltuend für die verspannte Muskulatur. Die Wärme fördert die Durchblutung und den Stoffwechsel und ist nicht „so heiß“ wie eine Wärmflasche. Oft kommt es zur Überreizung der Haut, weil die Wärmflasche zu lange aufgelegt wird.
2. Rosskastanien-Tinktur bei Schulter-Schmerzen – Bewegungseinschränkungen der Gelenke oder Entzündungen:
alternativ Arnikatinktur bei Schulter-Schmerzen – Bewegungseinschränkungen der Gelenke oder Entzündungen: (gleiche Anwendung)
Die Rosskastanien-Tinktur oder die Arnikatinktur kann man im Reformhaus oder Bioladen oder in der Apotheke kaufen. Beide Tinkturen enthalten ätherische Öle.
Wichtig ist, die Tinktur nicht unverdünnt anzuwenden, sondern in Wasser 1:4 verdünnen, ein Tuch darin tränken und auf die schmerzende Stelle an der Schulter legen, ein weiteres weiches Tuch darüberlegen und für 30 Min auf der Schulter belassen und gut ausruhen dabei.
So kann der Muskel der schmerzenden Schulter nach der Myoreflextherapie, die den Muskel ja schon gelockert hat, noch besser entspannen. Durch die Ruhezeit kann auch der Stress, der auch zu schmerzenden und verspannten Muskeln führt, gesenkt werden. Der Wickel kann über 2-3 Wochen 2-3x täglich angewendet werden, evtl. auch länger.
3. Cayennepfeffer bei Schulter-Schmerzen – Bewegungseinschränkungen der Gelenke oder Entzündungen:
Eine Einreibung mit einem Brei aus Cayennepfeffer und etwas Lanolin oder Olivenöl auf der Haut erzeugt ein starkes Wärmegefühl. Das Alkaloid Capsaicin bewirkt eine bessere Durchblutung und Gefäßerweiterung. Es ist eine der besten Substanzen bei Schmerzen durch Muskelverspannung und entzündeter Gelenkschleimhaut in der Schulter.
4. Die Brennnessel (bei Schulter-Schmerzen – Bewegungseinschränkungen der Gelenke oder Entzündungen):
enthält Flavonoide, ätherische Öle, Kieselsäure, Vitamin C, B, K.
Die Brennnessel ist ein traditionelles Mittel gegen Schultergelenkschmerzen. Die Blätter enthalten entzündungshemmende Stoffe. Es empfiehlt sich eine Tee-Kur für 6 Wochen (CAVE: nicht länger)
1El getrocknete oder frische Brennnesselblätter mit 250 ml kochendem Wasser überbrühen und 10 ziehen lassen und durchfiltern und in kleinen Schlucken trinken. Man kann die Brennnesselblätter auch selbst sammeln und verarbeiten. Im Reformhaus gibt es auch getrocknete Blätter zu kaufen.
Als lokale Anwendung: Den Brennnesselblättersud abkühlen lassen und die Schulter damit einreiben.
5. Der Kohlwickel (bei Schulter-Schmerzen – Bewegungseinschränkungen der Gelenke oder Entzündungen):
enthält Senfglykoside, Kalzium, Jod, Vitamin A, B, C, und wirkt entzündungshemmend.
Die Kohlblätter vom Strunk entfernen, mit einem Nudelholz den Saft ausdrücken, dann auf die Schulter legen, mit Frischhaltefolie abdecken und über Nacht wirken lassen.
6. Kurkuma bei Schulter-Schmerzen – Bewegungseinschränkungen der Gelenke oder Entzündungen:
Das gelbe Gewürz enthält Curcumin, ein natürlicher Farbstoff, der entzündungsfördernde Enzyme im Körper stoppt. Für eine Auflage eine feste Paste aus 3 EL Kurkumapulver und 2 EL Olivenöl oder Mandelöl anrühren und auf der schmerzenden Schulter verreiben (CAVE: färbt), mehrmals täglich anwenden.
Statt der Einreibung kann das Kurkumapulver auch in Form von Kapseln eingenommen werden. Anweisung zum Einnehmen ist der Packungsbeilage zu entnehmen. Es ist in der Apotheke oder dem Reformhaus erhältlich.
7. Die Teufelskralle (bei Schulter-Schmerzen – Bewegungseinschränkungen der Gelenke oder Entzündungen):
enthält Bitterstoffe, Flavonoide, Harpagosid und Phenylglykoside
Sie gedeiht in der Afrikanischen Savanne und ist eine Heilpflanze, die für Menschen mit Gelenkschmerzen, besonders bei Schultergelenksschmerzen, ein absoluter Segen ist. Sie kann Schmerzen lindern und wirkt entzündungshemmend. Der Effekt wirkt ähnlich wie Aspirin und Ibuprofen. Teufelskralle greift jedoch die Magenschleimhaut nicht an, sondern ist auf Grund der Bitterstoffe eine Wohltat für den Magen und regt die Verdauung an. Sie kann als Kapsel zur innerlichen Anwendung eingenommen werden. Anweisung nach Beilage. Sie ist in der Apotheke erhältlich.
8. Hagebutte (bei Schulter-Schmerzen – Bewegungseinschränkungen der Gelenke oder Entzündungen):
enthält mehr Vitamin C als eine Zitrone, Vitamin A, B1, B2, E, K.
Sie wirkt als Blutreinigung, stärkt die Abwehrkräfte und ist besonders wirksam bei schmerzender Arthrose in den Schultergelenken.
Sie kann als Pulver mit viel Flüssigkeit eingenommen werden oder als Kapsel.
Es empfiehlt sich eine Kur wie folgt:
3-4 Mon täglich 5-10 g, danach für ½ Jahr 2,5g täglich.
9. Giersch:
enthält Vitamin C, Calcium, Kalium, Eisen, Mangan, es regt den Stoffwechsel an bei Schulter-Schmerzen – Bewegungseinschränkungen der Gelenke oder Entzündungen und entfernt saure Ablagerungen in den Schultergelenken und Muskeln.
Als Tee 100 g frische Wurzeln oder getrocknete Blätter mit 2 l Wasser aufkochen und 15 min ziehen lassen und über den Tag verteilt trinken.
Für Gartenbesitzer ist die Anwendung von Giersch nicht nur für die schmerzende Schulter gut. Da sich der Giersch „gern“ im Garten lästig breit macht, kann er so an seinem Wachstum gemindert werden.
Des Weiteren kann aus den Blättern des Gierschs ein sehr schmackhafter Salat zubereitet werden. Auch über den Verdauungstrakt gelangen die Wirkstoffe des Giersch in den Stoffwechsel und wirken heilend auf die schmerzende Schulter. Guten Appetit und gute Besserung!
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Schmerzen an der Hüfte (Hüftgelenke):
Myoreflextherapie und die selben Heilpflanzen bzw. Kräuter wie oben beschrieben helfen oft dagegen.
Das Kirschkernkissen, Rosskastanien-Tinktur, Cayennepfeffer, die Brennnessel, der Kohlwickel, Kurkuma, die Teufelskralle und Hagebutte.
Die Behandlung mit der Myoreflextherapie an der Hüfte wird über Muskeln und Muskelketten weiter ausgedehnt in alle Richtungen, bis hin zum Kiefergelenk.
Schmerzen an Knie (Kniegelenke):
Myoreflextherapie und die selben Heilpflanzen bzw. Kräuter wie oben im Text beschrieben helfen oft dagegen.
1. Das Kirschkernkissen
2. Rosskastanien-Tinktur
3. Cayennepfeffer
4. Die Brennnessel
5. Der Kohlwickel
6. Kurkuma
7. Die Teufelskralle
8. Hagebutte
Die Behandlung mit der Myoreflextherapie an den Knien wird über Muskeln und Muskelketten weiter in alle Richtungen geführt, bis hin zu den Schultern und bis zum Kiefer.
Schmerzen an der Wirbelsäule (Wirbelgelenke):
Myoreflextherapie und die selben Heilpflanzen bzw. Kräuter wie ganz oben beschrieben helfen oft dagegen.
Das Kirschkernkissen, die Rosskastanien-Tinktur, der Cayennepfeffer, die Brennnessel, der Kohlwickel, Kurkuma, die Teufelskralle und die Hagebutte.
Die Behandlung mit der Myoreflextherapie an der Wirbelsäulke wird über Muskeln und Muskelketten weiter ausgedehnt in alle Richtungen, bis hin zu den Füßen, Armen und bis zu den Kiefergelenken.
Schmerzen an den Hände- und Fingergelenke:
Myoreflextherapie und die selben Heilpflanzen bzw. Kräuter wie oben im Text beschrieben helfen oft dagegen.
1. Das Kirschkernkissen
2. Rosskastanien-Tinktur
3. Cayennepfeffer
4. Die Brennnessel
5. Der Kohlwickel
6. Kurkuma
7. Die Teufelskralle
8. Hagebutte
Die Behandlung mit der Myoreflextherapie an der Hand und den Fingern wird über Muskeln und Muskelketten weiter ausgedehnt am Körper. Wir verfolgen die Muskelketten mit ihren Verspannungen bis zum Rumpf und vor allem in die Halswirbelsäule, da dort die Nerven im Plexus brachialius starten. Am Ende wieder bis hin zum Kiefer, da dort die Stressspannung beginnt, bei der wir die Hände zur Faust ballen.
Schmerzen an Fuß- und Zehengelenke:
Myoreflextherapie und die selben Heilpflanzen bzw. Kräuter wie oben ganz beschrieben helfen oft dagegen.
Das Kirschkernkissen, Rosskastanien-Tinktur, Cayennepfeffer, die Brennnessel, der Kohlwickel, Kurkuma, die Teufelskralle und Hagebutte.
Die Behandlung mit der Myoreflextherapie an den Füßen und Zehen wird über Muskeln und Muskelketten weiter ausgedehnt am ganzen Körper nach oben. Wir verfolgen die Muskelketten mit ihren Verspannungen bis zum Oberschenkel, Rumpf und vor allem in die Halswirbelsäule, da dort die Nerven im Plexus Lumbalis starten. Am Ende wieder bis hin zum Kiefer, da dort die Stressspannung beginnt, bei der wir die Beine und Füße zum Sprung anspannen.